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Was ist eigentlich Psychotherapie?
Wann ist eine Psychotherapie angebracht oder nötigt?
Was sind die Ziele einer Psychotherapie?
Wie und warum wirkt Psychotherapie?
Welches psychotherapeutische Verfahren soll ich wählen?
Für Laien ist es oft unverständlich und verwirrend, dass es eine so große Zahl verschiedener psychotherapeutischer Ansätze und Richtungen gibt. Es ist eben nicht einfach, eine Theorie oder eine umfassende Vorstellung davon zu entwickeln, wie der Mensch und seine Seele funktioniert. Allein das Verhalten und Erleben zu beschreiben, um die einfachsten Dimensionen des Psychischen zu erfassen, bringt die Wissenschaft und die Psychotherapie unmittelbar an ihre Grenzen. In der Geschichte der Psychologie und der Psychotherapie gibt es verschiedene Menschenbilder und Wissenschaftsauffassungen. Sie dienen als Ausgangspunkt und Leitlinien für verschiedene psychotherapeutische Auffassungen. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den verschiedenen Schulen zu verstehen oder gar die unterschiedlichen Ansichten zu übersetzen, erfordert eine hohe Sachkenntnis, die das Wissen von Laien und selbst vieler Fachleute übersteigt. An der Vielfalt der Psychotherapieformen kann man jedoch auch den Reichtum unserer Gesellschaft erkennen. Aber die Vielfalt der Angebote macht es dem leidenden Menschen oft schwer, sich zu orientieren und das für ihn Bestmögliche zu finden. Eine Entscheidung zu treffen, welche Psychotherapie oder Intervention gerade die passende ist, erfordert ebenfalls viel Fachwissen. Umso wichtiger ist es, sich umfassend zu informieren und sich genügend Zeit bei der Entscheidung zu gönnen. Psychotherapeuten sind dazu verpflichtet, ihre Patienten über Entscheidungen bezüglich Diagnose und Indikation zu informieren und sie daran teilnehmen zu lassen, doch muss die Entscheidung jeder für sich treffen. Derzeit bieten die Krankenkassen eine psychotherapeutische Grundversorgung und übernehmen die Richtlinienverfahren: Psychoanalytische Psychotherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Verhaltenstherapie. Sie orientieren sich nicht daran, was als optimale Behandlung gilt, sondern daran, was ausreichend und wirtschaftlich ist (§ 12 SGB V). Dafür gewährleisten sie jedoch die Kostenübernahme für Psychotherapie, was in vielen anderen Ländern nicht der Fall ist. Inzwischen und nach langem Ringen gelten auch andere Verfahren als wissenschaftlich anerkannt. Im Genehmigungsverfahren des wissenschaftlichen Beraters, aus Bundesärztekammer und Bundespsychotherapeutenkammer, wurden die Systemische Therapie und die Gesprächspsychotherapie nun anerkannt. Dennoch sind hier noch einige Verwaltungshürden zu überwinden, um diese Verfahren in die Psychotherapierichtlinien aufzunehmen. Auf die verschiedenen Verfahren und Schulen wird weiter unter genauer eingegangen und ihre Eigenschaften und Unterschiede werden dort erklärt. Die verbreitetste Form ist inzwischen die Verhaltenstherapie. Dies liegt jedoch nicht an ihrer besonders guten Wirksamkeit oder Überlegenheit. Es ist nur so, dass sie sich aufgrund ihrer Konzeption besonders leicht in das medizinische geprägte Gesundheitssystem einfügen lässt. Dies ist jedoch nicht immer und für jeden von Vorteil. Doch nicht die Krankheiten, die therapeutisch behandelt werden, entscheiden darüber, was Psychotherapie leisten kann, sondern der Zugang, der für die Behandlung von Krankheiten gewählt wird. |